Von Idee zu Inter­ak­tion: Ein Leit­fa­den für Wire­frames

Inhalte auf Basis einer Vor­gabe so zu clus­tern, daß sie dra­ma­tur­gisch anspre­chend und gleich­zei­tig dem For­mat gerecht wer­den, ist selbst für einen erfah­re­nen Webdesigner aus der Hüfte und ohne Vor­ar­beit, dem Wire­frame, kaum zu schaf­fen. Der Wire­frame, wört­lich über­setzt: Die Blau­pause, der Schalt­plan oder das Gerüst einer (inter­ak­ti­ven) Ober­flä­che, einer mobi­len App oder Web­site, kommt dann zum Ein­satz, wenn es darum geht, Infor­ma­tio­nen, Struk­tur und Ele­mente so zu pla­nen, daß Inhalte und Nut­zer­er­fah­rung best­mög­lich mit­ein­an­der har­mo­nie­ren.
 

„Der Wire­frame ist die tech­ni­sche Skizze für Merk­male, Ver­hal­ten und Prio­ri­tä­ten von Inhal­ten.

 
Wire­frames spie­len in der Kon­zep­ti­ons­phase eine zen­trale Rolle, da sie über­grei­fend abs­trakt, optisch vom Design los­ge­löst, Infor­ma­ti­ons­ar­chi­tek­tur, tech­ni­sche Funk­tio­nen und Nut­zer­füh­rung z.B. einer Web­site auf­bauen. Durch ihren sche­ma­tisch-ein­fa­chen Auf­bau als Skizze sind sie ein effi­zi­en­tes Werk­zeug für inhalt­li­che Abstim­mun­gen, Web­de­sign-Brie­fings und die Kal­ku­la­tion von Auf­wän­den für die spä­tere tech­ni­sche Umset­zung.

Ziel von Wire­frames

  1. Ent­wick­lung einer opti­ma­len Struk­tur auf Basis von UI-Ele­men­ten, Seman­tik und Modu­len
  2. Gewich­tung von Inhal­ten und Erstel­lung einer Infor­ma­ti­ons­hier­ar­chie
  3. Opti­male Inter­ak­tion und Nut­zer­füh­rung im For­mat­kon­text
Warum Wire­frames sinn­voll sind.
Die Site­map für einen Web­auf­tritt ist beschlos­sen und der Kunde beginnt, erste redak­tio­nelle und mediale Inhalte anzu­lie­fern. Wer sich jetzt aus­malt, mit dem gelie­fer­ten Con­tent direkt in einen gra­fi­sche und tech­ni­sche Umset­zung ein­zu­stei­gen, lernt die Vor­züge von Wire­f­raming ken­nen. Wire­frames sind zwar ein zusätz­li­cher Pro­jekt­schritt, den man argu­men­tie­ren muss, stellt aber einen deut­li­chen Gewinn für Betei­ligte, Pla­nung, Ergeb­nis und Bud­get dar:
Klassische Horizontal-Navigation
Klassisches Shop-Wireframe

Bei­spiel eines HiFi-Wire­frames für eine Online­shop-Start­seite im Desk­top-Mode

Projekt-Work­flow von Idee bis Rea­li­sa­tion.
IDEE LoFi-Skiz­zen: Fea­tures, Inhalte, Abläufe, Platt­form-Ziele
WIRE­FRAMES Funk­ti­ons­plan: Ste­reo­ty­pen, Sei­ten, Ober­flä­chen
WEB­DE­SIGN Visua­li­sie­rung: Bran­ding, Sei­ten, Ele­mente, Module, Stile
CODING Rea­li­sa­tion: Front­end, Inter­ak­tion, Funk­tio­nen, Anbin­dung

Erste Schritte mit Wire­frames

Das rich­tige Set-Up, bevor es an die Pla­nungs­skiz­zen geht...

Wer noch nicht mit Wire­frames gear­bei­tet hat, steht vor einer gro­ßen Aus­wahl an Anbie­tern, die eine schnelle und ein­fa­che Umset­zung ver­spre­chen. Wer sich als Desi­gner in der Welt von Adobe bewegt, kann Ein­ar­bei­tungs­zeit in Neu­soft­ware ein­spa­ren und mit Adobe Illus­tra­tor oder XD los­le­gen. Nicht ganz so vir­tuos visua­li­siert Bal­sa­miq einen Wire­frame. Als alter­na­tive, web­ba­sierte Lösung bie­ten sich moqups, UXpin oder Mock­Flow an. Tools wie Sketch, Axure, Web­flow oder Figma gehen schon eine Stufe wei­ter und eig­nen sich für Pro­to­ty­p­ing.
Wireframe Webdesign

Inhalte, Ele­mente, Ras­ter und Funk­tio­nen des Wire­frames sind die Grund­lage des spä­te­ren Web­de­signs.

  1. DIE IDEE VER­STE­HEN...

    Bevor es an die Umset­zung der Wire­frames geht, ist es wich­tig, sich in die Mecha­nik, die Anfor­de­run­gen und das Ziel der Anwen­dung ein­ge­ar­bei­tet zu haben. Ein Schul­ter­blick zu ähn­li­chen Platt­for­men oder Mit­be­wer­bern kann dabei hilf­reich sein. Wer den Kon­text und den Nut­zen ver­stan­den hat, ist für das Wire­frame-Kon­zept bereit...

  2. Die und den Besu­cher ken­nen...

    Ziel des Wire­frames ist die Kon­zep­tion ein­zig­ar­ti­ger Nut­zer-Erleb­nisse. Neben den Basis-Regeln für eine gute UX (Klar­heit, Ein­fach­heit, Kon­sis­tenz) aller Benut­zer, sollte man vor allem “den” Benut­zer ken­nen, der sich mit der Ober­flä­che beschäf­ti­gen wird. Das Nut­zungs­ver­hal­ten der Ziel­gruppe sollte sich im Wire­frame wider­spie­geln.

  3. Bühne und Ras­ter bestim­men...

    Funk­tion ist immer auch eine Frage der Dimen­sion und Gewich­tung. Bevor es an das Wire­f­raming geht, sollte man für die gerä­te­spe­zi­fi­sche Auf­lö­sung ein fes­tes Ras­ter erstel­len. Wenn Ele­mente auf die­ses Ras­ter aus­ge­rich­tet sind, spricht man von “In-Grid”, “Boxed” oder “Con­tai­ner”. Lie­gen Ele­mente außer­halb des Ras­ter, spricht man von “Full­width”. Für ein Desk­top-Wire­frame mit 1920px Breite eig­net sich ein 12-spal­ti­ges Ras­ter, 1140 px breit mit 15px Spal­ten­zwi­schen­raum (Gut­ter) und einer Ras­ter­ab­stand (Mar­gin) von 50px. Für den mobi­len Wire­frame eines Smart­phones von 390px Breite wählt man ein 4-Spal­ten-Ras­ter, 10px Spal­ten­zwi­schen­raum (Gut­ter) und ein Ras­ter­ab­stand (Mar­gin) von 20px.

  4. Module und UI-Sets wäh­len...

    Als letz­ten Schritt benö­tigt man für die Erstel­lung des Wire­frames gra­fi­sche Kom­po­nen­ten und Platz­hal­ter. Je nach­dem wel­che Anwen­dung kon­zi­piert wer­den soll und wel­che Soft­ware man ver­wen­det, wählt man bereits vor­han­de­nen, sogen­n­ante “UI-Kits” oder Biblio­the­ken darin aus, die fer­tige Sek­tio­nen wie Navi­ga­tio­nen, For­mu­lare, Gale­rien oder Kom­po­nen­ten wie Text­blö­cke, Schalt­flä­chen, Tabu­la­to­ren lie­fern. Alter­na­tiv las­sen sich Wire­frame-UI-Kits direkt bei Adobe, Bal­sa­miq und Co. down­loa­den.

Das Ein­hal­ten von Grids (Ras­ter) unter­stützt die Bil­dung visu­el­ler Hier­ar­chien und Kon­sis­tenz im Frame­work...

Gestaltungsraster für Desktop mit 12 Spalten
Desk­top-Ras­ter in 1140px mit 12 Spal­ten, 50px Mar­gin und 20px Gut­ter (Spal­ten­ab­stand)
Tablet-Gestaltungsraster mit 4 Spalten
Tablet-Ras­ter in 768px mit 4 Spal­ten, 50px Mar­gin und 20px Gut­ter (Spal­ten­ab­stand)
Mobiles Gestaltungsraster mit 4 Spalten
Mobile-Ras­ter in 360px mit 4 Spal­ten, 20px Mar­gin und 10px Gut­ter (Spal­ten­ab­stand)

Wire­frames auf­bauen

Nach­dem alle Vor­bei­tun­gen abge­schlos­sen sind, kann das erste Wire­frame ange­legt wer­den. Die Idee des Wire­frames ist, alles zu ver­mei­den, was den Nut­zer vom Anwen­dungs­ziel ablen­ken könnte und eine Ober­flä­che zu schaf­fen, die ihn intui­tiv und ziel­ge­ri­chet zur Inter­ak­tion moti­viert. Auch wenn ein High-Fide­lity-Wire­frame ein sehr kon­kre­tes Inter­face abbil­det, soll­ten visu­elle Ele­mente wie Bil­der, Far­ben, Texte nicht ver­wen­det wer­den. Platz­hal­ter rei­chen aus, da der Fokus auf Struk­tur, Funk­tion und opti­ma­ler Inter­ak­tion liegt. Bevor es in die nächs­ten Pro­jekt­schritte geht, die­nen Wire­frames dazu, Nut­zer­re­le­vanz zu erhö­hen, Abläufe zu tes­ten und Struk­tu­ren zu opti­mie­ren.

Mit einer kla­ren, gescrib­bel­ten Idee visua­li­sie­ren Wire­frames in kür­zes­ter Zeit die Ober­flä­che und Nut­zer­füh­rung. Damit kon­kre­ti­sie­ren sie die Pro­jekt­ziele und schaf­fen Klar­heit wenn es um Timing, Design, Inter­ak­tion oder Pro­gram­mie­rung geht. Und das in einem über­schau­be­ren Zeit­rah­men...

Mit vor­be­rei­te­ten Modu­len las­sen sich schnell Abläufe, Funk­tio­nen und Ober­flä­chen prä­sen­tie­ren.

FAZIT

Zusam­men­ge­fasst sind Wire­frames ein kri­ti­scher Bestand­teil des Design­pro­zes­ses für digi­tale Pro­jekte. Sie för­dern die Visua­li­sie­rung einer Idee, hel­fen bei der früh­zei­ti­gen Feh­ler­er­ken­nung, spa­ren dabei Zeit und legen den Grund­stein für eine erfolg­rei­che Benut­zer­er­fah­rung.

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