Website-Navigationen - das Wichtigste im Überblick
- von Massimo Pavese
- Konzeption, Technik
- von Massimo Pavese
Eine übersichtliche und leicht verständliche Website-Navigation ist entscheidend für eine positive User-Experience. Navigationen sind das funktionale Leitsystem einer Website. Sie schaffen Orientierung und sind für den Nutzer das zentrale Steuerungswerkzeug. Da sie aber auch das Branding des Onlineauftrittes enthalten, sind sie somit auch wichtiges Gestaltungselement.
„Die richtige Wahl des Navigationstyps ist zuerst eine technische Entscheidung.“
Bei der Wahl der passenden Navigation sollte der Webdesigner oder Entwickler ganz klar nach dem Prinzip „Form follows Function“ entscheiden und die aktuelle bzw. zukünftige Seitenstruktur als Maßgabe für das passende Website-Menüs nehmen. Bevor es also technisch oder im Webdesign an die Wahl bzw. Gestaltung der Navigation geht, sollte man sich folgende Fragen stellen:
- Sind Inhalte nach Wichtigkeit und Themen so struktiert, dass sie gut findbar und ausbaufähig sind?
- Erfüllt die Struktur die technischen Voraussetzung für die favorisierte Desktop- und Mobile-Navigation?
- Sind Inhalte für den Nutzer mit maximal 3 Klicks erreichbar (3-klick-Painpoint-Regel)?
Mobile Header
Aufgrund der technischen Einschränkung durch Größe und Touch-Mechanik gibt es für mobile Navigationen nicht viele Alternativen. In der Regel sind sie auf das Branding (Logo) inklusive Burger-Menü reduziert - dem sogenannten Header. Der kann dabei sticky, also fest am oberen Rand verankert, oder non-sticky sein und nach oben mit dem Content wegscrollen. Bei sehr langen Seiten mit großer Scrollhöhe ist eine ständig erreichbares Sticky-Menu von Vorteil. Der Klick auf das Burger-Icon im Header öffnet entweder ein Off-Canvas-Menü von der Seite oder ein bildschirmfüllendes Canvas-Menü über der Seite.
OFF-Canvas-Navigation
Dieses Menü kommt von der Seite über oder nebst Content und ist damit von der Seite als solches losgelöst. Damit ist ist in der Höhe flexibel, kann bei Bedarf auch gescrollt werden, wenn es die maximale Bildschirmhöhe sprengt. Off-Canvas eignet sich für Websites, die durch die Vielzahl der Seiten umfangreiche Navigationen nicht vermeiden können.
Canvas-Navigation
Diese Art von Navigation funktioniert wie ein Fullscreen-Popup mit einem übersichtlichen, in der Regel zentrierten Menü. Wenn es der Platz zuläßt, können Haupt- und Unterpunkte bereits offen aufgelistet sein. Wird es eng, sollten Unterpunkte mit Klick auf Hauptpunkte freigelegt werden. Im Wechsel schließt sich gleichzeitig ein davor geöffneter Hauptpunkt. Diese Toggle-Mechanik spart Platz und vermeidet, dass durch Öffnen aller Menüpunkte die Übersicht verloren geht. Menüs, die sich mit einem Canvas-Overlay öffnen, findet man vor allem bei Onepagern oder kleinen Business-Websites.
Die TOP-HEADER HORIZONTAL-Navigation
Aus Sicht der Nutzererfahrung die bekanntere Variante, die sich platzsparend quer am oberen Browserfensterrand befindet. Den Top-Header gibt es 2 unterschiedlichen Haupt-Ausführungen. Einmal mit klassisch, horizontal verteilten Navigationspunkten und einmal mit Bürgermenü, wie man es auch von mobilen Interfaces kennt. Bei den nebeneinander angeordneten Navigationspunkten können Unterseiten per Mausklick über Ausklapp- oder per Mouseover als Flowout-Untermenüs angezeigt werden. Die Luxusausführung von Flowout-Menüs sind die sogenannten Megamenüs, die nebst Unterseiten als Textlink auch Module wie Galerien oder Banner enthalten können.
- Aus Nutzersicht die „gelernte“ Variante
- Schont platzsparend das Webdesign
- Kann als sticky header fixiert werden
- Anzahl der Menüpunkte in der breite begrenzt
DESKTOP-SIDEBAR Menu VERTIKAL
Die vertikale Sidebar ist weniger verbreitet und eher auf Blogarchiven im Einsatz. Eine, meist auf der linken Seite des Browsers, fixierte und farblich-abgesetzte Seitenleiste, in der die Menü-Punkte untereinander angeordnet sind. Auch hier gibt es zwei Varianten: Einmal mit offenen, untereinander angeordneten Menüpunkten und einmal mit Burger-Navigationspanel, das ein Off-Canvas oder bildschirmfüllendes Canvas-Menü öffnet.
Links: Normale Sidebar-Navigation mit 2-Level-Menü zum Aufklappen, Rechts: Sidebar mit Burger-Icon, das ein Menü im Canvas öffnet
- permanent sichtbar
- Viele Navigationspunkte untereinander möglich
- Platz für viele Widgets wie Social-Icons, Suchfunktion, Hinweise
- Untermenü nur als Aufklapp-version möglich
- Nimmt optisch viel Platz ein
- Kommt als Navigation eher selten zum Einsatz
FAZIT
Die Wahl der richtigen Navigation hängt in erster Linie von der Sitemap oder Content-Architekur ab. Unter allen technischen und grafischen Kriterien muss sie eine Sache in jedem Fall erfüllen: Ein komfortables Leitsystem für den User zu sein. Je weniger Klicks benötigt werden, um Inhalte zu erreichen, umso besser die Nutzererfahrung.
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